Stimmungstief Aggressionen bei Frauen vor der Periode

PMDS - Stimmungstief und Aggression vor der Periode

Du leidest unter extremen Stimmungstiefs, Aggressionen oder Depressionen vor deiner Regelblutung? Damit bist du nicht allein! Doch viele Betroffene wissen gar nicht, was da monatlich ihr Leben durcheinander bringt. Wir erklären die gar nicht so seltene PMDS und geben Tipps, wie du damit umgehen kannst.

In diesem Artikel lernst du…
    • was PMDS ist und welche Symptome auftreten
    • welche Ursachen es gibt
    • welche Therapiemöglichkeiten existieren
    • wie du dir selbst bei deinen Beschwerden helfen kannst
    TRIGGER-WARNUNG: Thematisierung von Suizidalität

    Wusstest du, dass es Menstruierende gibt, für die die Tage vor der Menstruation einem Ritt durch die Hölle gleichen? Die nicht “nur” unter Beschwerden des PMS leiden, sondern entweder so depressiv sind, dass sie sich isolieren und unfähig für normales gesellschaftliches Leben sind oder - anderes Extrem - so aggressiv sind, dass körperliche Auseinandersetzungen in dieser Zeit Partnerschaft und Familie bedrohen? Diese Frauen* leiden unter PMDS - der prämenstruellen dysphorischen Störung - gekennzeichnet durch Stimmungstiefs und Aggressionen vor der Periode.


    Starke Aggressionen und Stimmungstief vor der Periode - Diagnose: PMDS

    PMDS - prämenstruelle dysphorische Störung - heißt die besonders schwere Form des prämenstruellen Syndroms (PMS), bei welcher insbesondere die psychischen Anteile wie Gereiztheit, Depression, Aggressivität oder Impulsivität extrem stark sind. So stark, dass das Gefühlsleben der betroffenen Personen für einige Tage völlig außer Gefecht gesetzt ist. Und so stark, dass die Person “nicht wiederzuerkennen” ist und es schwerwiegende Einschränkungen im normalen Leben gibt. Hierzu gehören beispielsweise Kontrollverluste wie Wutausbrüche, die das soziale Leben, aber auch die Arbeitssituation berühren, bis hin zu tätlichen Angriffen auf Partner*in oder Kinder. Bei einem Teil der Betroffenen wird in diesen Tagen eine erhöhte Suizidalität beobachtet [1]. Kaum setzt dann die Menstruation ein, ist alles wieder beim Alten - eine Achterbahn der Gefühle..

    Was ist die Ursache von PMDS?

    Etwa 10-15% der Menstruierenden leiden an PMDS, 5-8 % an der sehr starken Ausprägung dieses Syndroms [2]. Wichtig ist es, die Störung von einer physischen Erkrankung abzugrenzen. Denn bei der PMDS scheint es sich mehr um eine psychoendokrine Dysfunktion zu handeln. Das Auftreten der PMDS ist also bestimmt durch ein Zusammenspiel von psychischen, hormonellen und neuronalen Faktoren, die zyklisch auftreten. 

    Als mögliche Ursachen wurden bereits verschiedene Mechanismen entdeckt. Unter anderem ist eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit gegen Sexualhormone sehr wahrscheinlich. Besonders nach dem Eisprung kommt es in der 2. Zyklushälfte zu einem Ungleichgewicht der Geschlechtshormone - besonders die Kombination aus Progesteronproduktion und Abfall des Östrogens scheint eine Schlüsselrolle inne zu haben. Interessant ist hierbei, dass die Blutwerte der Hormone bei Betroffenen aber meistens im Normalbereich sind [3]. Dies erklärt aber auch, warum die Anti-Baby-Pille, die den normalen Menstruationszyklus unterbindet, vielen Betroffenen hilft.

    PMDS-und-PMS-Unterschiede-Symptome-Ursachen

    PMDS durch eine Störung im Serotoninhaushalt

    Update März 2023: Eine aktuell veröffentlichte Studie zeigt neue Erkenntnisse in der Ursachenforschung. Bei PMDS-Betroffenen ist in der Lutealphase die Dichte und Ausschüttung von einem bestimmten Protein höher als bei Nicht-Betroffenen. Hierbei handelt es sich um ein Serotonin-Bindeprotein, welches das freie Serotonin in die Zellen transportiert. Dadurch nimmt die Konzentration an wirksamen, zirkulierenden Serotonin ab - mit direkten Auswirkungen auf die Stimmung und mentale Verfassung. Je höher die Dichte und Ausschüttung des Bindeproteins, desto stärker waren auch die depressiven Episoden [4].

    Kann PMDS therapiert werden?

    PMDS sollte ärztlich therapiert werden, damit für die Betroffenen ein annähernd normales Leben während der Zeit vor der Menstruation möglich ist. Auch einer Selbst- oder Fremdgefährdung kann hierdurch entgegengewirkt werden. Hierfür werden nicht selten Kontrazeptiva mit hohem Östrogengehalt und/oder Antidepressiva, welche die Aufnahme von Serotonin verbessern, eingesetzt. Anmerken muss man hier aber, dass nicht für jede Person die Einnahme starker Medikamente und Hormone eine Option ist, da dies nicht selten mit Nebenwirkungen einhergeht, die an anderer Stelle Probleme auslösen.

    Deshalb ist es wichtig, alternativ und/oder gleichzeitig mit gezielten Maßnahmen der psychischen Komponente entgegenzuwirken. Das Wissen um die Beteiligung des Serotininhaushaltes bietet sehr gute Ansatzpunkte. 

    In der zweiten Zyklushälfte beeinflussen die Geschlechtshormone die Wirkung und Ausschüttung von u.a. Neurotransmittern, also hormonellen Substanzen, die für die Informationsübertragung im Gehirn zuständig sind. Besonders das “Glückshormon” Serotonin ist hiervon betroffen: Nach dem Eisprung kommt es zu einer stetigen Abnahme, die Ausschüttung ist kurz vor der Menstruation am niedrigsten.

    Die Selbstwirksamkeit stärken 

    Einige Betroffene können die Stärke der PMDS durch Anpassungen im Lebensstil lindern. Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht, einen Versuch ist es aber allemal Wert, da sich die Beispiele generell positiv auf den weiblichen Zyklus und die allgemeine Gesundheit auswirken.

    • Durch Sport oder ausreichend körperliche Bewegung kannst du die Bildung von Endorphinen, den körpereigenen Glückshormonen, anregen. Gerade durch Sport wird auch die Ausschüttung von Serotonin gefördert. 
    • Eine Routine im Umgang mit Stressmanagement, Entspannungsübungen und Achtsamkeit kann dabei helfen, mit den schwierigen Gefühlen umzugehen und so zu einer besseren Selbstwirksamkeit führen. Dabei kannst du auswählen, was am besten zu dir und deinem Leben passt: Yoga, Qi Gong, Tai Chi oder lieber Meditation und autogenes Training oder ein Achtsamkeitstagebuch? Du entscheidest, was dir gut tut.
    • Zu Beginn kann es schon helfen, wenn du mehr Verständnis für dich und deine Situation schaffst. Beginne doch vielleicht direkt mal mit einem Zyklustagebuch, das die Zusammenhänge zwischen Emotionen, Zyklusabschnitt und Stresseinfluss sichtbar macht! Wenn du dich besser verstehst, kannst du dir selbst mit mehr Milde begegnen - und das wiederum entstresst!

    Ernährung bei PMDS

    Es ist aus vielerlei Gründen eine gute Nachricht, dass die Wissenschaft so langsam die Mechanismen hinter der PMDS aufdeckt. Unter anderem gibt es die Möglichkeit, mit Ernährung, Nahrungsergänzung und pflanzlichen Supplementen auf milde Art und Weise auf das Geschehen einzuwirken.

    • Omega-3-Fettsäuren wirken sich positiv auf das Gehirn aus und können so stimmungsaufhellend wirken. Gleichzeitig sind gesunde ungesättigte Fettsäuren und generell pflanzliche Lebensmittel aber auch super für die Leber, Schilddrüse und die Nebennieren, die maßgeblich an einem gesunden Hormongleichgewicht beteiligt sind. PMDS wird auch mit übersteigerten Stress- und Entzündungsreaktionen im Körper in Verbindung gebracht - eine frische pflanzliche Ernährung kann hier helfen.
    • Verschiedene Vitamine und Mineralstoffe stehen direkt in Zusammenhang mit der Nerven- und Hormongesundheit, allen voran die B-Vitamine, aber auch Vitamin C und E als antioxidativ wirkende Vitamine, Folsäure, Magnesium, Zink und Calcium.
    • Aminosäuren wie Taurin, L-Tryptophan, 5-HTP oder auch L-Theanin stehen in direktem Zusammenhang mit der Stimmung, da sie zum Teil Vorläufer von Serotonin und Melatonin sind oder den Stoffwechsel der neuronalen Hormone positiv beeinflussen.
    • Verschiedene pflanzliche Rezepturen werden entweder traditionell oder auch offizinell bei Depressionen oder Stimmungsschwankungen eingesetzt. Die bekanntesten sind wohl Johanniskraut und Safran, aber auch Grüner Tee, Griffonia, Rhodiola und ayurvedische Pflanzen wie Ashwagandha, Brahmi und Tulsi enthalten Pflanzenwirkstoffe, die im Gehirn auf den Neurotransmitter- und Hormonstoffwechsel wirken. Lavendel und Melisse sind klassische Kräuter zur Beruhigung und Schlafförderung
    • Ein gesundes Mikrobiom im Darm hat direkt Einfluss auf die Hirngesundheit. Man spricht hier von der Darm-Hirn-Achse. Aus diesem Grund tut alles, was deiner Darmflora gut tut, auch auf lange Sicht etwas Gutes für deine mentale Gesundheit. So können probiotische Lebensmittel wie Sauerkraut, Joghurt (geht auch pflanzlich), Kombucha oder Kimchi, einige Bakterienstämme als Probiotika, aber auch präbiotische Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen (Vollkorngetreide, Gemüse, Nüsse, Saaten) sehr nützlich sein.

     

    Für Berlin und Umgebung: Du hast den Verdacht, unter PMDS zu leiden? Du möchtest Therapieoptionen besprechen? Dann möchten wir dir gern das Zentrum für seelische Frauengesundheit des Vivantes Spandau ans Herz legen. Hier sitzen Expert*innen, die dich zum Thema PMDS beraten können!
    Allgemeine weiterführende Informationen findest du z.B. unter PMDS-Hilfe.de 

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    Hast du das gewusst?

    PMDS - Prämenstruelle Dysphorische Störung

    ...betrifft 10-15% der Menstruierenden

    ...5-8% betrifft eine sehr starke Ausprägung

    ...äußert sich in extremen Stimmungen: Aggression, Wut, Depression, Suizidalität

    ...tritt zyklisch auf: beginnt nach Eisprung, endet mit Einsetzen der Menstruation

    ...wird verursacht durch Störungen im Sexualhormon- und Serotoninstoffwechsel

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    Hast du das Gewusst?

    Das kann dir bei PMDS helfen

    Genauere Erläuterungen findest du im Beitrag.

    Sport

    Sport und Bewegung regt die Bildung und Ausschüttung von Endorphinen wie Serotonin an.

    Stressmanagement

    Stressmanagement, Achtsamkeit, Tagebücher oder Yoga und Meditation stärken die Selbstwirksamkeit und helfen, mit schwierigen Gefühlen umzugehen.

    Ernährung

    Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Aminosäuren, B-Vitamine, Vit E, C, Magnesium, Calcium u.a. haben direkten Einfluss auf die Bildung von Serotonin oder die normale Hirnfunktion.

    Pflanzliche Helfer

    Johanniskraut, Safran, Rhodiola, Griffonia, Grüner Tee oder ayurvedische Kräuter wie Ashwagandha können auf den Neurotransmitter- und Hormonstoffwechsel wirken.

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    Zum Nachlesen

    Referenzen

    [1] Wikman A. et al; Prevalence and correlates of current suicidal ideation in women with premenstrual dysphoric disorder; BMC Womens Health. 2022 Feb 11;22(1):35.

    [2] https://pmds-hilfe.de/wasistpmds/, abgerufen am 16.6.23

    [3] https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/praemenstruelles-syndrom-pms/ursachen/, abgerufen am 21.2.22

    [4] Sachr J et al. Increase in Serotonin Transporter Binding in Patients With Premenstrual Dysphoric Disorder Across the Menstrual Cycle: A Case-Control Longitudinal Neuroreceptor Ligand Positron Emission Tomography Imaging Study. Biol Psychiatry. 2023 Jun 15;93(12):1081-1088.

    Foto Melanie Dell Oro
    Melanie Dell'Oro

    M.Sc. Ernährungswissenschaften

    Unsere Autorin

    Unsere Autorin Melanie besitzt einen Masterabschluss in Ernährungswissenschaften, ist zertifizierte Kräuterpädagogin, Klinische Waldtherapeutin, Fastenbegleiterin und war im früheren Leben auch mal MTA. Sie liebt gut recherchierte und evidenzbasierte Artikel rund um die Themen Frauengesundheit, pflanzliche Ernährung, Heilpflanzen und Frauenrechte. Wenn sie nicht für uns schreibt oder Produkte entwickelt, ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Charité tätig.

    fenou unterstützt Akzeptanz und Gleichberechtigung in der Gesellschaft!

    Wenn wir von „Frauen” sprechen, meinen wir damit alle, die sich als Frau fühlen und/oder biologisch gesehen weibliche Geschlechtsorgane aufweisen. Die Basis unserer Arbeit sind jedoch die Sexualhormone, die im menschlichen Körper zirkulieren, wenn eine Gebärmutter und/oder Eierstöcke vorhanden. sind. Es kann also sein, dass unsere Artikel und Produkte nicht auf dich zutreffen, obwohl du dich als Frau definierst. Uns ist auch bewusst, dass sich nicht jede Person mit weiblichen Geschlechtsorganen als Frau identifiziert. Auch jene Personen, die sich nicht als weiblich identifizieren (wie Transgender, Intersexuelle und nicht-binäre Menschen) wollen wir mit unseren informativen Beiträgen ansprechen und keineswegs ausschließen. Wir wählen so oft es geht eine genderneutrale Formulierung in unseren Beiträgen und bilden uns stetig weiter. Wende dich also gern an uns, wenn du konstruktive Hinweise für inklusive Sprache für uns hast!