Periodenschmerzen, starke Blutungen, Zyklusstörungen, PMS und Co - alles nicht “nun mal normal” bei Menstruierenden, sondern Begleiterscheinungen einer Imbalance in deinem Östrogen-Progesteron-Haushalt. Diese kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, die du jedoch mit kleinen Änderungen im Lebensstil reduzieren kannst. Wir stellen dir die häufigsten Ursachen von Östrogendominanz vor und wie du sie in den Griff bekommst.
Inhalt:
Xenoöstrogene und hormonaktive Substanzen
Überlastung der Ausscheidungsorgane
Fazit: Die Säulen für Hormonbalance
Warum handeln bei Östrogendominanz so wichtig ist
Eine Östrogendominanz kann zahlreiche Beschwerden verursachen – von Zyklusstörungen über Stimmungsschwankungen bis zu Verdauungsproblemen. Zum Glück gibt es viele Wege, gegenzusteuern. Das Schöne? Alles was deinem Hormonhaushalt gut tut, tut dir insgesamt wohl und kann deine Lebensqualität immens steigern. Du brauchst also keine Angst vor Einschränkunge und strengen Regeln haben. Ganz im Gegenteil: mit einem hormonfreundlichen Lebensstil beschenkst du dich jeden Tag selbst!
Hauptursachen Östrogendominanz & wie du ihnen entgegenwirken kannst
Xenoöstrogene und hormonaktive Substanzen
Was ist das?
Xenoöstrogene sind chemische Substanzen, die körpereigenen Östrogenen ähneln. Sie binden sich an Östrogenrezeptoren und blockieren oder imitieren körpereigene Hormone. Besonders problematisch: Sie sind schwer abbaubar und reichern sich im Körper an.
Wo Xenoöstrogene vorkommen:
- Konventionelle Kosmetik, Pflege- und Reinigungsmittel
- Pestizidbelastetes Obst und Gemüse
- Kunststoffverpackungen, Dosen, Weichmacher
- Raumdüfte, Parfums
DO:
- Auf zertifizierte Naturkosmetik setzen
- Unverpackte, frische Bio-Lebensmittel kaufen
- Lebensmittel in Glas oder Edelstahl lagern
- Natürliche Reinigungs- und Waschmittel verwenden
- ökologische Kleidung oder Second Hand einkaufen
-
App-Tipp: CodeCheck oder ToxFox zum Scannen von Produkten
DON’T:
- Plastikflaschen oder -geschirr verwenden
- Lebensmittel in Plastik erhitzen
- Lebensmittel in Metall-Konservendosen kaufen

Hormonelle Verhütung (Pille & Co.)
Warum problematisch?
Hormonelle Verhütungsmittel enthalten meist synthetische Östrogene und Gestagene. Diese belasten die Leber und den Darm stark, führen zur Anhäufung von Östrogenen im Körper und stören den natürlichen Zyklus.
DO:
- Informiere dich über hormonfreie Verhütungsmethoden (z. B. symptothermale Methode, Zyklusapps, Kondom etc.)
- Niedriger dosierte Präparate verwenden
- Lass dich ärztlich beraten
DON’T:
- Nicht einfach auf ein anderes hormonelles Präparat umsteigen – alle gelangen in den Blutkreislauf

Ungesunde Ernährung
Warum Ernährung wichtig ist:
Eine Ernährung reich an industriell verarbeiteten Produkten, Zucker, Milchprodukten oder konventionellem Fleisch kann die Leber überlasten, Entzündungen fördern und den Hormonhaushalt negativ beeinflussen.
DO:
- Setze auf Bio-Qualität, um Pestizide und Antibiotika zu vermeiden
- Integriere Kohlgemüse (Kreuzblütler) wie Brokkoli, Rosenkohl, Senf oder Kresse – sie enthalten Senföle, die den Östrogenstoffwechsel unterstützen
- Täglich 1 EL frisch gemahlene Leinsamen (Lignane!) essen – fördert den hormonellen Ausgleich
DON’T:
- Kaffee, Alkohol, Zucker und konventionelle Milch- und Fleischprodukte
- Überlastung der Entgiftungsorgane (v. a. Leber & Darm)

Überlastung der Entgiftungsorgane (v. a. Leber & Darm)
Warum entscheidend?
Die Leber und der Darm sind Hauptakteure im Östrogenabbau. Werden sie durch Giftstoffe, Alkohol, Medikamente oder eine entzündungsfördernde Ernährung belastet, verbleiben Östrogene länger im Körper – und gelangen über den enterohepatischen Kreislauf zurück in den Blutstrom.
DO:
- Erhöhe die Ballaststoffzufuhr auf mindestens 30 g pro Tag
- Bewege dich regelmäßig und trinke täglich mind. 2 l Wasser
- Baue Bitterstoffe in deine Ernährung ein: Rucola, Chicorée, Löwenzahn, Rosmarin etc. – sie fördern Gallensäurebildung, Verdauung und Entgiftung
-
Ergänze ggf. mit Nahrungsergänzungsmitteln, besonders bei Mikronährstoffmängeln
DON’T:
- Rauche nicht – Nikotin hemmt die Leberleistung
- Vermeide Alkohol – raubt der Leber Kapazität für den Östrogenabbau
- Vermeide eine entzündungsfördernde Ernährung

Mehrgewicht
Warum ungünstig bei Östrogendominanz?
Fettgewebe ist hormonell aktiv. Das Enzym Aromatase wandelt dort Androgene in Östrogene um – je mehr Körperfett, desto mehr Östrogen.
DO:
- Setze auf sanfte, nachhaltige Fettreduktion durch gesunde Ernährung und Bewegung
DON’T:
- Vermeide Crash-Diäten und exzessiven Sport – beides erzeugt Stress und kann Progesteron weiter reduzieren

Stress
Warum Stress so schädlich ist:
Stress aktiviert das Hormon Cortisol, das bei hohem Bedarf auch aus Progesteron gebildet wird. Mehr Stress = weniger Progesteron = höheres Risiko für relative Östrogendominanz.
Moderne Stressoren:
- Dauerhafte Bildschirmzeit
- Leistungsdruck, Sorgen
- Reizüberflutung
- Diäten, Schlafmangel, Koffein, Zucker
DO:
- Stressbewältigungstechniken: Meditation, Yoga, Atemübungen, Zeit in der Natur
- Pausen & Schlaf priorisieren
- Zucker, Koffein und Alkohol reduzieren
DON’T:
- Permanent erreichbar sein – digitale Auszeiten helfen, das Nervensystem zu beruhigen
- Vermeide Reizüberflutung und multitaskingbasiertes Arbeiten
- Stressen lassen von vermeintlichen gesellschaftlichen Ansprüchen an Frauen oder Mütter*

Fazit: Was wirklich hilft bei Östrogendominanz
Die gute Nachricht: Du kannst viel selbst tun, um deine Hormonbalance wiederherzustellen.
Die wichtigsten Säulen:
- Vermeide Xenoöstrogene – achte auf Umweltgifte, Plastik, Kosmetik
- Stelle deine Ernährung um – ballaststoffreich, pflanzenbasiert, hormonfrei
- Stärke Leber & Darm – mit Bitterstoffen, Wasser, Bewegung
- Reduziere Stress aktiv – durch Achtsamkeit, Schlaf und Entschleunigung
- Wähle hormonfreie Verhütungsmethoden, wenn möglich
- Vermeide Mehrgewicht – ohne radikale Maßnahmen
Achte dabei darauf, was dir leicht fällt und gehe eine Lebensstiländerung Schritt für Schritt und undogmatisch an. Was dir leicht fällt und gut tut, wirst du auch beibehalten und dich so entspannt und harmonisch Richtung Hormongleichgewicht bewegen!