Eisprung-erkennen-und-Bedeutung-für-die-Fruchtbarkeit

Der wahre Dreh- und Angelpunkt im Zyklus: der Eisprung

Der Eisprung in Kurzform: Nach der Menstruationsblutung steigt der Östrogenspiegel stetig weder an. Nun wird das Hormon LH ausgeschüttet. Durch das LH wird aus einem Eierstock eine reife Eizelle in den Eileiter entlassen. Diese Eizelle ist nun etwa 24h lang bereit, um von einem Spermium befruchtet zu werden. 

Erfahre woran du deinen Eisprung erkennst und was du mit diesem Wissen anstellen kannst!

Hatten wir ein kleines UPSI (unprotected sexual intercourse, kannst du ganz genau hier nachlesen), rechnen wir panisch nach, wann ER war oder sein wird. Habe wir einen Kinderwunsch, so planen wir ganz besonders romantische Abende während der fruchtbaren Tage um IHN herum. Und viel Stress kann IHN sogar gänzlich verhindern. Alles dreht sich um den Eisprung, dem meist unbemerkten und dennoch einflussreichsten Moment unseres weiblichen Zykluses.

Was ist der Eisprung?

Der weibliche Menstruationszyklus ist durch ein feines Ineinandergreifen und Wechselwirken von Hormonen bestimmt. Die genauen Phasen kannst du hier nachlesen. Dort lernst du gleich auch noch etwas über Heavy Bleeding und ob starke Regelschmerzen normal sind.

Hier in Kurzform: Ein Zyklus beginnt ach einem totalen Abfall des Östrogenspiegels und dem Einsetzen der Menstruation. Nach der Blutung steigt der Östrogenspiegel stetig weder an. Dies signalisiert der Hypophyse (deiner Hirnanhangsdrüse) das luteinisierende Hormon (LH) auszuschütten.

Durch LH wird aus einem Eierstock eine reife Eizelle in den Eileiter entlassen - “das Ei ist gesprungen”! Diese Eizelle ist nun etwa 24 Stunden lang bereit, um von einem Spermium befruchtet zu werden. Dass die reife Eizelle den Eierstock verlässt ist also notwendig, um schwanger werden zu können.

Wann ist der Eisprung?

Lange Zeit hat man angenommen, dass das "Springen" der Eizelle zur Mitte des Zykluses stattfindet. Mittlerweile weiß man jedoch, dass die Dauer der Reifung der Eizelle sehr variabel und durch viele Faktoren beeinflussbar ist.

Bei einem sehr kurzen Zyklus kann die Eizelle schon um den 8.Tag nach Menstruationsbeginn reif sein. Verzögert sich die Reifung der Eizelle, verlängert sich der Zyklus dementsprechend. Nach dem Eisprung dauert  es ungefähr 10-16 Tage bis zum Einsetzen der Menstruation.

Die Dauer bis eine Eizelle vollständig ausgereift ist, beeinflusst also aktiv deine Zykluslänge, die von Monat zu Monat unterschiedlich und auch bei jeder Frau unterschiedlich lang sein kann. Kalendermethoden zur Bestimmung der fruchtbaren Tage, die sich nach der Menstruation und durchschnittlichen Zykluslängen richten, sind also eher unsicher. Besser ist es, die Signale deines Körpers zu kennen.

Woran merke ich, dass ich einen Eisprung habe?

Den Eisprung errechnen ist aufgrund der Beeinflussung des Zykus eher ungenau und der Zeitpunkt schwankt von Frau zu Frau. Wenn du deinen Körper jedoch gut und vor allem regelmäßig beobachtest, kannst du anhand von einigen Merkmalen erkennen, wann der Eisprung ansteht.

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  • Zervixschleim: Im Gebärmutterhals (Zervix) befinden sich Drüsen, die einen Schleim absondern. Dieser Schleim ist während des Zyklus die meiste Zeit über dickflüssig und milchig. Er soll verhindern, dass Krankheitserreger in den Gebärmutterhals aufsteigen. Eine Art Schutzwall für die Gebärmutter. Nach dem Eisprung jedoch sind unserem Organismus eine bestimmte Art von Invasoren sehr willkommen: die Spermien. Und um ihnen den langen Weg bis in die Eileiter möglichst bequem zu machen, verändert sich die Schleimkonsistenz durch die hormonellen Veränderungen im Zyklus. Zum Eisprung hin wird der zähe, trübe Schleim immer dünnflüssiger und klarer. Die Schleimmenge nimmt außerdem zu. Um den Eisprung ist das Sekret spinnbar: wenn du den Schleim zwischen deinen Fingern ziehst, bilden sich Fäden. Durch diesen Schleim können sich die Spermien besonders schnell bewegen und eine Befruchtung wird wahrscheinlicher. Sobald die Eizelle den Eierstock verlassen hat, wird der Schleim wieder dickflüssiger und trüb. Mittlerweile gibt es sogar Apps, die für dich deinen Zervixschleim beurteilen können.
  • Basaltemperatur: Wenn du jeden Morgen deine basale Körpertemperatur misst, kannst du bestimmen, wann dein Eisprung war, da dieser die Körpertemperatur ansteigen lässt. In der Follikelphase beträgt die Körpertemperatur im Mittel 36,5°C. Nach erfolgtem Eisprung steigt die Temperatur um mindestens 0,2°C an. Damit diese Methode verlässlich ist, musst du darauf achten, dass du die Temperatur mindestens 3 Minuten an immer der gleichen Stelle (Mund, in der Vagina oder dem Anus), zu möglichst immer der gleichen Tageszeit und direkt nach dem Aufwachen misst. Ein Zykluscomputer kann dir hier helfen. Wenn du aber einen sehr unregelmäßigen Tagesrhythmus hast, weil du z.B. im Schichtdienst arbeitest, ist diese Methode u.U. nicht gut für dich geeignet.
  • Muttermund: Ergänzend zur Temperatur und der Beschaffenheit deines Zervixschleimes kannst du den Zustand deines Muttermundes untersuchen. Zu Beginn des Zyklus ist der Muttermund geschlossen. Der Gebärmutterhals, der zu dieser Zeit so tief liegt, dass man ihn gut mit den Fingern erreichen kann, fühlt sich fest an. Während der fruchtbaren Tage wird der Muttermund weich und öffnet sich leicht. Er ist schwieriger mit den Fingern zu erreichen, weil der Gebärmutterhals höher in die Vagina gewandert ist.
  • LH-Konzentration: Mit einem Ovulationstest kannst du die LH-Konzentration in deinem Urin messen. Diese steigt 24-36 h vor deinem Eisprung an.
  • Mittelschmerz: Manche Frauen spüren beim Eisprung Schmerzen, z.B. ein starkes Ziehen im Bauch. Dieser Schmerz im Unterleib kann entstehen, wenn der Follikel platzt und die Eizelle freigibt. Der Schmerz tritt  bei einigen Menstruierenden aber auch schon vor dem Eisprung auf. Es lässt sich mit dem sogenannten Mittelschmerz also eher der fruchtbare Zeitraum abschätzen. Fun Fact: Manche Frauen* können anhand der schmerzenden Stelle sagen, auf welcher Seite der Eierstöcke die Eizelle gereift ist. Ob das im linken oder rechten passiert, ist nämlich rein zufällig.

Welchen Einfluss hat die Pille?

 

Wenn du ein Kombinationspräparat der Pille einnimmst, verhindern die Hormone in dieser, dass du überhaupt einen Eisprung hast. Die Pille nimmt deinem Körper also den normalen Hormonzyklus.

Wenn du die Pille längere Zeit eingenommen hast und diese wegen eines Kinderwunsches absetzt, kann es bis zu 14 Zyklen dauern, bis dein Hormonhaushalt wieder normal funktioniert. Ein sehr großer Eingriff in den physiologischen Kreislauf der Geschlechtshormone, der mit allerlei anderen unerwünschten Nebenwirkungen einhergehen kann.

Ich habe keinen Eisprung, was bedeutet das?

Findet der Eisprung einmal nicht statt, ist dies kein Grund zur Besorgnis. Der Eisprung basiert auf einem Hormonanstieg und wie du vielleicht schon in vorherigen Artikeln gelernt hast, ist dieses Hormonsystem sehr sensibel und leicht durcheinanderzubringen durch Faktoren wie Stress, Krankheit, Einnahme von Medikamenten oder übermäßigen Alkoholkonsum.

Solltest du über längere Zeit Zyklusschwankungen haben, kannst du dich vertrauensvoll an deine Frauenärztin/deinen Frauenarzt wenden. Der sogenannten Anovulation und wie du dem Ei auf die Sprünge helfen kannst, wollen wir uns in einem weiteren Artikel widmen.

Wann sind meine fruchtbaren Tage?

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Ganz wichtig: die Zeit, in der du schwanger werden kannst, beginnt nicht erst mit dem Zeitpunkt des Eisprungs. Die Spermien haben eine Lebensdauer von 5 Tagen. Hattest du also in der späten Follikelphase ungeschützen Geschlechtsverkehr, kann es sein, dass Spermien in der Gebärmutter ausharren und auf die reife Eizelle warten. Die reife Eizelle ist etwa 24 Stunden bereit für eine Befruchtung. Es handelt sich also um 6 fruchtbare Tage, an denen du schwanger werden kannst.

Jeden Tag ein Ei und Sonntags auch mal zwei?

Normalerweise reift pro Zyklus nur eine einzige Eizelle soweit heran, dass sie aus dem Follikel an den Eileiter abgegeben werden kann. Doch zahlreiche zweieiige Zwillinge sind der lebende Beweis für die Ausnahme von der Regel. Hier kommt es innerhalb weniger Stunden zu mehreren Eisprüngen.

Ein weiterer Eisprung später als nach einem Tag ist jedoch sehr unwahrscheinlich, da die Konzentration des Hormons Progesteron nach dem Eisprung rasch ansteigt und weitere Eisprünge verhindert. Sollte es zu einer Befruchtung kommen, sorgt die befruchtete Eizelle mit der Bildung von hCG (humanes Choriongonadotropin) dafür, dass der Progesteronspiegel weiterhin hoch bleibt und keine weiteren Eisprünge stattfinden können.


Es ist also durchaus zu empfehlen, sich ganz genau mit dem eigenen Zyklus auseinanderzusetzen. Denn die Kenntnis darüber, wann der Eisprung und die fruchtbaren Tage bei dir liegen, unterstützt dich zum einen bei Kinderwunsch die “heißen” Tage zu bestimmen, an denen sich gerne alles nur um das eine drehen darf.

Zum anderen kannst du durch das genaue Beobachten deiner Körpersignale auch eine sichere, hormonfreie und natürliche Verhütungsmethode nutzen.

Und zu guter letzt schenkt dir das Kennenlernen deines Körpers und deiner Weiblichkeit Selbstvertrauen und Sicherheit. Und was für wundervolle Effekte dies wieder auf deine Sexualität haben kann, haben wir in unserem Artikel zur Libido etwas genauer beleuchtet.

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Zum Nachlesen

Referenzen

https://www.frauenaerzte-im-netz.de/koerper-sexualitaet/zyklus-hormone/, abgerufen am 5.11.21

Körper und Sexualität, Körperzeichen weisen den Weg, Möglichkeiten der Fruchtbarkeitswahrnehmung, eine Broschüre der pro familia, Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik + Sexualbratung e.V., 12. überarbeitete Auflage 2010

https://www.cyclotest.de/eisprung/, abgerufen am 7.11.21

Foto Melanie Dell Oro
Melanie Dell'Oro

Ernährungswissenschaftlerin

Unsere Autorin

Unsere Autorin Melanie besitzt einen Masterabschluss in Ernährungswissenschaften, ist zertifiziert als Kräuterpädagogin, Klinische Waldtherapeutin, Fastenberaterin, Coach für Frauengesundheit und war im früheren Leben auch mal MTA. Durch ihre langjährige Arbeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsabteilung Naturheilkunde der Charité Berlin, liebt sie gut recherchierte und evidenzbasierte Artikel rund um die Themen Frauengesundheit, pflanzliche Ernährung, Heilpflanzen und Frauenrechte. Ihr Buch “Medical Cooking: Vegane Ernährung” erscheint im TRIAS Verlag.

fenou unterstützt Akzeptanz und Gleichberechtigung in der Gesellschaft!

Wenn wir von „Frauen” sprechen, meinen wir damit alle, die sich als Frau fühlen und/oder biologisch gesehen weibliche Geschlechtsorgane aufweisen. Die Basis unserer Arbeit sind jedoch die Sexualhormone, die im menschlichen Körper zirkulieren, wenn eine Gebärmutter und/oder Eierstöcke vorhanden. sind. Es kann also sein, dass unsere Artikel und Produkte nicht auf dich zutreffen, obwohl du dich als Frau definierst. Uns ist auch bewusst, dass sich nicht jede Person mit weiblichen Geschlechtsorganen als Frau identifiziert. Auch jene Personen, die sich nicht als weiblich identifizieren (wie Transgender, Intersexuelle und nicht-binäre Menschen) wollen wir mit unseren informativen Beiträgen ansprechen und keineswegs ausschließen. Wir wählen so oft es geht eine genderneutrale Formulierung in unseren Beiträgen und bilden uns stetig weiter. Wende dich also gern an uns, wenn du konstruktive Hinweise für inklusive Sprache für uns hast!