Die prämenstruelle dysphorische Störung ist für Betroffene ein enormer Einschnitt in den Alltag und hat starke Effekte auf die Lebensqualität. Was PMDS ist haben wir in diesem Blogbeitrag bereits erklärt. Doch wie immer interessiert uns, wie so ein Leben mit PMDS wirklich aussieht. Was sind die Erfahrungen echter Frauen aus unserer Community? Wir haben via Instagram nach Interview-Teilnehmerinnen gefragt und freuen uns die Erfahrungsberichte von 3 starken Frauen teilen zu können.
Die Antworten haben uns berührt und uns auch gezeigt, dass Diagnose, Behandlung und Therapie von PMDS weder einfach, noch besonders gut zugänglich sind. Mittels des eigenen Verhaltens kann PMDS beeinflusst werden, das erfordert aber viel Disziplin. Bühne frei für Emma, Eva und Nadine.
Wann und wie hast du herausgefunden, dass du PMDS hast?
Vor 4 Jahren, also mit 19, habe ich herausgefunden, dass ich PMDS habe. Ich habe meinen Zyklus beobachtet und aufgeschrieben, welche Symptome mich begleiten.
Welche spezifischen Symptome erlebst du während der PMDS-Phase und wie lange treten sie auf?
Die Symptome treten 2 Wochen vor Einsetzen meiner Blutung auf. Ich leide während der PMDS-Phase unter Depressionen, Ängsten, Stimmungsschwankungen und einem veränderten Appetit.
Welche Methoden oder Strategien haben dir geholfen, mit den Herausforderungen von PMDS umzugehen und deine Lebensqualität zu verbessern?
Ich achte vor allem auf meine Ernährung, d.h. kein Koffein, nur natürlicher Zucker, ballaststoffreiche Lebensmittel, kein Alkohol usw. Außerdem helfen mir Yoga, meditieren, bewusste Pausen, Routinen, Meal Prepping und natürlich balance von fenou.
Erfährst du Unterstützung aus deinem sozialen Umfeld, bzw. wie gehst du mit deinem Umfeld und dein Umfeld mit dir während der PMDS-Phase um?
In meinem Umfeld wissen alle Bescheid. Sie sorgen sich fürsorglich, lassen mir Raum, hören mir zu, sind für mich da und unterstützen mich.
Welche Ratschläge oder Informationen würdest du anderen PMDS-Betroffenen geben, die möglicherweise mit ähnlichen Schwierigkeiten konfrontiert sind?
Du bist nicht alleine und du kannst etwas dafür tun damit es dir besser geht. Es ist schwer aber lohnt sich :)
Wann und wie hast du herausgefunden, dass du PMDS hast?
Ich hatte (leider!) ab einem Alter von 14 Jahren bis ich 30 war hormonell verhütet und danach 2 Jahre lang keine Periode mehr. Dann hat sich nach und nach ein regelmäßiger Zyklus eingestellt. Das war ein Auf und Ab der Gefühle...so kannte ich mich nicht. Und so begann ich zu beobachten/reflektieren und stellte fest, dass meine Stimmung zu Beginn des Zyklus teils wirklich GEGENTEILIG als zur Zeit vor der Periode war. Durch Googeln und Recherche kam ich auf den Begriff PMS und dann auf PMDS und war erst mal erleichtert, dass ich nicht alleine bin.
Welche spezifischen Symptome erlebst du während der PMDS-Phase und wie lange treten sie auf?
Es variiert mittlerweile und hat sich total gebessert. Als ich mich noch nicht so sehr damit auseinander setzte, waren es 1,5 bis 2 Wochen vor der Periode, vor allem bei Stress ging es länger und war schlimmer ausgeprägt. Die Symptome variieren auch. Mittlerweile sind es manchmal nur ein paar Tage vor der Periode, mal schwächer, mal stärker ausgeprägt.
Ich muss dazu sagen, ich bin sonst ein fröhlicher Mensch, ein Sonnenkind und sehr optimistisch und achte sehr auf mich. In einer PMDS-Phase wendet sich das und es ist ein Auf und Ab. Symptome sind: depressive Verstimmung bis hin zu Depressionen, Ängste, Zweifel, Traurigkeit, Zweifel, Alles-in-Frage-stellen, Unsicherheit, Antriebslosigkeit. Zudem kommen körperliche Symptome (PMS).
Welche Methoden oder Strategien haben dir geholfen, mit den Herausforderungen von PMDS umzugehen und deine Lebensqualität zu verbessern?
Zu aller erst das WISSEN, was da überhaupt in mir abgeht und dass ich nicht verrückt bin. Das war der Anfang der Besserung.
Über die Zeit habe ich viel versucht mit pflanzlichen Mitteln, auf die Ernährung achten (wie z.B. wenn möglich kein Koffein, wenig Salz, viel Gemüse/Obst, vollwertig, „clean“, aber auch den emotionalen Hunger stillen, wenn das Verlangen nach etwas da ist), therapeutische Hilfe und Gespräche, Verständnis von meinem Partner, Tagebuch schreiben, Yoga, Natur, Bewegung, und so tolle Seiten wie euch in Instagram finden und sich informieren. Und wichtig: mich nicht verrückt machen, alles geht vorbei... das war bisher immer so :) Ich habe mittlerweile zum Glück einen guten Umgang gefunden, das klappt mal mehr, mal weniger gut. I´m on my way ;)
Erfährst du Unterstützung aus deinem sozialen Umfeld, bzw. wie gehst du mit deinem Umfeld und dein Umfeld mit dir während der PMDS-Phase um?
Mein Partner weiß Bescheid und er kann sehr gut damit umgehen. Auch weil wir offen darüber sprechen. Meine Freundinnen verstehen es auch. Vor allem die, die auch natürlich verhüten oder verhütet haben. Die meisten kennen Symptome des PMS oder PMDS. Ich musste aber auch schon oft erklären, was PMDS und PMS überhaupt ist und dann kam auch meist Verständnis.
Ich versuche mir nicht alles zu Herzen zu nehmen mit dem Wissen, da da halt gerade „Mrs. Zweifel“ ist, die auch wieder geht. Wenn mir nach Rückzug ist, ziehe ich mich zurück und das klappt meistens.
Welche Ratschläge oder Informationen würdest du anderen PMDS-Betroffenen geben, die möglicherweise mit ähnlichen Schwierigkeiten konfrontiert sind?
Informieren und darüber sprechen und individuell versuchen raus finden, was gut tut und nährt. Viel Selbstfürsorge und Akzeptanz. Wenn man beginnt sich damit auseinander zu setzen, kann es mühsam sein. Aber mit der Zeit lohnt es sich definitiv.
Wann und wie hast du herausgefunden, dass du PMDS hast?
Nach dem Absetzen der Pille.. die zweite Zyklushälfte war ab da, gerade kurz vor der Periode einfach schlimm. Das alles kannte ich so von mir gar nicht und bin der Sache dann auf den Grund gegangen.
Welche spezifischen Symptome erlebst du während der PMDS-Phase und wie lange treten sie auf?
Das Heftigste: Stimmungsschwankungen, richtig übel. Ich bin zutiefst traurig oder auch so richtig wütend. Es kommen Konflikte vor, weil ich wegen sinnlosen Sachen an die Decke gehe. Außerdem leide ich unter depressive Verstimmungen, Heißhunger/ Bingen, extremes Brustspannen (gerade 2-3 Tage vor der Periode), Gewichtszunahme durch Wassereinlagerungen (meinen Körper mag ich zu dem Zeitpunkt oft gar nicht) und Ängsten & innerer Unruhe, teilweise auch mit Schlafproblemen.
Welche Methoden oder Strategien haben dir geholfen, mit den Herausforderungen von PMDS umzugehen und deine Lebensqualität zu verbessern?
So DIE Methode habe ich leider noch nicht für mich gefunden. Hormone (wie die Pille o.ä) kommen für mich nicht in Frage. Ich merke allerdings, je ausgewogener ich mich während des Zyklus ernähre, desto besser wird es. Allerdings nie gut… das ist manchmal frustrierend. Auch Bewegung hilft. Aber das dahinkommen ist teilweise wirklich schwer, weil eben nichts so richtig hilft. Ich habe aber auch schon Tees usw. probiert.
Erfährst du Unterstützung aus deinem sozialen Umfeld, bzw. wie gehst du mit deinem Umfeld und dein Umfeld mit dir während der PMDS-Phase um?
Mein Mann ist meine größte Stütze, mein Fels, wenn ich nur noch das Chaos um mich herum tanzen sehe. Er hilft mir total. Nimmt mich in den Arm, wenn ich es brauche (und das manchmal gar nicht weiß), sagt mir, wie wunderschön ich bin (während ich gerade mein craving no. 1 Kinderriegel vernichte) und geht mit mir durch die dunkelsten Emotionen. Ohne ihn weiß ich gar nicht, wie ich das manchmal durchhalten würde.
Welche Ratschläge oder Informationen würdest du anderen PMDS-Betroffenen geben, die möglicherweise mit ähnlichen Schwierigkeiten konfrontiert sind?
Du bist nicht deine PMDS. Du bist nicht deine Emotion. Darunter, ganz versteckt und bisschen zu klein geworden, bist immer noch du. Und mit jedem Zyklus lernen wir ein bisschen mehr so zu blühen, wie wir wirklich sind. Du schaffst das, wir schaffen das!
Vielen Dank an Emma, Eva und Nadine. Wir wünschen euch alles Liebe und dass sich eure PMDS stets so wenig wie möglich bemerkbar macht 🧡