Die Pille ist eine der am weitesten verbreiteten Verhütungsmethoden weltweit, doch sie ist nicht ohne Risiken. Viele Frauen erleben Nebenwirkungen, die oft unterschätzt oder nicht sofort in Verbindung mit der Pille gebracht werden. In diesem Blogbeitrag gehen wir auf die häufigsten und wichtigsten Nebenwirkungen ein und erklären, warum es wichtig ist, sie zu kennen.
Inhalt:
Häufige Nebenwirkungen der Pille
Langfristige Auswirkungen auf den Körper
Wie kannst du dich vor Nebenwirkungen schützen?
Fazit: Gesund trotz Pilleneinnahme
Nebenwirkungen der Pille – Was du wirklich wissen solltest
Fällt dir auch als erstes “erhöhtes Thromboserisiko” ein, wenn du an Nebenwirkungen der Pille denkst? Aber ja auch nur bei Raucher*innen, oder? Kein Problem also? Leider doch. Denn über die häufigsten Nebenwirkungen der Pille sind wir meist nicht so gut aufgeklärt worden wie über das Thromboserisiko, welches übrigens auch bei Nichtraucher*innen steigt.
Häufige Nebenwirkungen der Pille
In der Packungsbeilage einer herkömmlichen Pillensorte findest du weit über 100 Nebenwirkungen. Viele davon sind so unspezifisch, dass du sie vermutlich erst einmal gar nicht mit der Einnahme der Pille in Verbindung bringen würdest. Umso wichtiger ist es, sich die Beschwerden und ihr Auftreten anzusehen. Dazu solltest du die häufigsten Nebenwirkungen kennen:
- Stimmungsschwankungen, Depressionen und Angstzustände
- Veränderungen der Libido (geringeres sexuelles Verlangen)
- Übelkeit und Kopfschmerzen
- Nährstoffmangel und daraus resultierende Beschwerden wie Migräne, Kopfschmerzen, Schilddrüsenunterfunktion, Depressionen, Entzündungen, Thromboserisiko, Haut- und Haarbeschwerden
- unterschwellige Entzündungen
- Leaky-Gut durch die Störung des Darmmikrobioms
- Schilddrüsenunterfunktion
Alles halb so schlimm? Eher nicht, denn die Nebenwirkungen haben langfristige Auswirkungen.

Langfristige Auswirkungen auf den Körper
Das Gemeine bei einigen der Nebenwirkungen der Pille ist, dass diese zu langfristigen Schäden an Organen oder dem Stoffwechsel führen können. Neben Folgen für das Herz-Kreislauf-System durch Bluthochdruck oder Insulinresistenz [1] sind vor allem die Funktionen von Leber, Schilddrüse und Darm betroffen. Die Folgebeschwerden sind dabei oftmals ebenfalls so unspezifisch, dass sie nicht mit der Pilleneinnahme in Verbindung gebracht werden.
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Hormonelles Ungleichgewicht: Die ständige Zufuhr synthetischer Hormone kann zu einer Veränderung der natürlichen Hormonproduktion führen - auch lange nach dem Absetzen. Folge ist z.B. der Androgen-Rebound mit Haarausfall und Akne oder eine anhaltend niedrige Libido und Energielosigkeit.[2,3]
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Leberbelastung: Die Leber muss die synthetischen Hormone abbauen, was sie stark belasten kann. Dies kann andere Entgiftungsprozesse beeinflussen und die Leberfunktion einschränken.
- Zyklusstörungen nach dem Absetzen: Manche Frauen erleben nach dem Absetzen der Pille eine Zeit mit unregelmäßigen Zyklen oder stärkeren Menstruationsbeschwerden.
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Autoimmunerkrankungen: Die Leber stört das Gleichgewicht der Darmbakterien und führt zu Entzündungen der Darmzellen. Die Folge ist das Leaky-gut-Syndrom, was nicht nur zu Verdauungsbeschwerden führt, sondern auch Nahrungsbestandteile in das Blut lässt, die dort nicht hingehören. Die Folge: Allergien und Unverträglichkeiten bis hin zu Autoimmunerkrankungen.
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Nährstoffmangel: Die Pille erhöht den Bedarf an Nährstoffen. Wird dies nicht berücksichtigt, kommt es auch nach Absetzen der Pille zu Mangelbeschwerden. Besonders problematisch ist dies bei Folsäuremangel und einer Schwangerschaft - und der häufigste Grund für das Absetzen ist nun mal ein Kinderwunsch. [4, 5]

Warum die Nebenwirkungen oft unbemerkt bleiben
Gibt es ein Medikament, dass du schneller und mit weniger Aufklärung verschrieben bekommst, als die Antibabypille? Wir würden Wetten eingehen, dass es nicht viele gibt. Kein Wunder also, dass sich das Gefühl breit macht, die Pille wäre ein harmloses Präparat ohne Nebenwirkungen. Zumal die meisten Nebenwirkungen nicht plötzlich auftreten oder von heute auf morgen dein Leben einschränken. Beschwerden durch Nährstoffmangel oder Hormonungleichgewicht sind unspezifisch, beginnen leise und nehmen immer mehr zu. Dann ordnest du sie aber schon gar nicht mehr der Pille zu, denn die nimmst du ja schon eine Weile. Ergibt Sinn, oder?
Weitere Faktoren:
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Fehlende Aufklärung: Viele Frauen werden von ihren Ärzten nicht umfassend über die möglichen Nebenwirkungen der Pille aufgeklärt.
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Verharmlosung durch die Gesellschaft: Es gibt immer noch viele Mythen rund um die Pille, und häufig wird sie als das „Wundermittel“ für alle Frauen verkauft.
- Stille Post und Internetmythen: Falschinformationen und unzureichende Erfahrungsberichte, die durch Foren oder Social Media verbreitet werden, können Frauen von den tatsächlichen Risiken ablenken.

Wie kannst du dich vor den Nebenwirkungen schützen?
Du kannst die Nebenwirkungen natürlich nicht vollständig umgehen - immerhin ist die Pille ein Medikament mit starken Auswirkungen auf deinen Organismus. Du kannst jedoch achtsam mit deiner Gesundheit sein, die Kosten/Nutzen der Pille gut abwägen und deinen Körper zusätzlich unterstützen, um Nebenwirkungen zu reduzieren oder zu lindern.
- Ärztliche Aufklärung suchen: Eine ausführliche Besprechung der möglichen Risiken mit einem/einer kompetenten Arzt/Ärztin ist entscheidend. Stelle sicher, dass du alle deine Fragen stellst.
- Alternative Verhütungsmethoden in Betracht ziehen: Je nach Lebenssituation und Gesundheitszustand gibt es mittlerweile viele alternative Verhütungsmethoden, die weniger Nebenwirkungen haben können.
- Gesundheitsmonitoring: Es ist wichtig, während der Einnahme regelmäßig auf Veränderungen im Körper zu achten und gegebenenfalls den Arzt zu konsultieren.
- Nährstoffversorgung: Achte besonders auf eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen, deren Bedarf durch die Pille erhöht ist.
- Unterstütze deine Leber, den Darm, die Nebennieren und auch die Schilddrüse durch einen gesunden Lebensstil und eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung.

Fazit: Gesund leben trotz Pilleneinnahme
Die Pille hat viele positive Aspekte, aber auch ernstzunehmende Nebenwirkungen, die nicht unterschätzt werden sollten. Es ist wichtig, dass du gut informiert bist und regelmäßig die Auswirkungen der Pille auf deinen Körper überprüfst. Letztlich ist es entscheidend, dass du die für dich passende Verhütungsmethode findest – eine, die zu deinem Körper und deinem Lebensstil passt.
Behalte außerdem deine Nährstoffversorgung im Blick und strebe einen gesunden Lebensstil mit gutem Stressmanagement, ausreichend Ruhe und körperlicher Aktivität an. Besonders die Leber, deinen Darm, die Nebennieren und die Schilddrüse kannst du so sehr gut unterstützen während der Einnahme der Pille.