Zyklus & Hormone

Östrogen - Was ist das?

Östrogen - Was ist das?

Hand aufs Herz: Manchmal wissen wir weniger über den weiblichen Zyklus, als wir eigentlich wissen sollten, oder? Denn mit sehr großer Wahrscheinlichkeit gehörst du auch zu uns Menstruierenden, aber ganz sicher kennst du Personen, die menstruieren. Östrogene haben so etwas wie die Hauptrolle im weiblichen Organismus und im Menstruationszyklus. Grund genug also, um sich dieses ominöse Östrogen mal genau anzuschauen.

Unsere Autorin Melanie Dell'Oro hat für dich die wichtigsten und interessantesten Fakten zu den Östrogenen zusammengefasst.

Inhalt:

Was ist Östrogen?

Haupttypen von Östrogenen

Bildungsorte von Östrogen

Östrogen im Zyklusverlauf

Funktionen von Östrogen

Östrogenungleichgewicht

Östrobolom

Xenoöstrogene

 

 

 

Östrogen - Was ist das?

Östrogen ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe von Steroidhormonen, die maßgeblich an der Regulation des weiblichen Zyklus, der Fruchtbarkeit und vielen weiteren Körperfunktionen beteiligt sind. Obwohl Östrogen typischerweise mit dem weiblichen Organismus assoziiert wird, kommt es auch im männlichen Körper in geringen Mengen vor.

Östrogene werden überwiegend in den Eierstöcken gebildet, aber auch im Gelbkörper, der Nebennierenrinde und im Fettgewebe, insbesondere im viszeralen Bauchfett.

Die drei Hauptformen von Östrogen

Estradiol (E2)

Das wirksamste Östrogen. Es ist in der reproduktiven Phase der Frau am höchsten und fällt mit der Menopause deutlich ab.

Estron (E1)

Wird vor allem nach der Menopause aus Fettgewebe gebildet und ersetzt das Estradiol.

Estriol (E3)

Spielt eine bedeutende Rolle während der Schwangerschaft. Es ist ein schwächeres Östrogen, wirkt jedoch stark lokal in bestimmten Geweben.

 

Wie und wo wird Östrogen gebildet?

Die Synthese erfolgt aus Androgenen durch ein Enzym namens Aromatase.

Hauptbildungsort sind die Follikel in den Eierstöcken, aber auch Gelbkörper (Corpus luteum), Nebennierenrinde, Fettgewebe. Die Eierstöcke reagieren auf die Ausschüttung von FSH aus der Hypophyse mit einer Umwandlung von Testosteron zu Östrogenen. FSH wird wiederum ausgeschüttet durch das Hormon GnRH (Gonadotropin-releasing Hormon), das der Hypothalamus an die Hypophyse sendet.

Östrogen im Menstruationszyklus

Die Östrogenspiegel schwanken zyklisch. Im ersten Zyklusabschnitt (Follikelphase) dominiert Östrogen und sorgt für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Im zweiten Zyklusabschnitt übernimmt Progesteron die Führungsrolle.

Für ein hormonelles Gleichgewicht ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Progesteron und Östradiol wichtig. Der ideale Quotient liegt bei mindestens 100:1 (P/E2).

Funktionen von Östrogen

Östrogene wirken systemisch – also weit über das Fortpflanzungssystem hinaus.

Im weiblichen Organismus haben sie folgende spezialisierte Funktionen:

  • Aufbau der Gebärmutterschleimhaut

  • Regulation der Zervixschleimkonsistenz (spinnbar während fruchtbarer Tage)

  • Entwicklung weiblicher Geschlechtsmerkmale

Weitere Funktionen von Östrogenen: 

  • Calciumstoffwechsel und Knochensubstanz-Erhalt
  • Herz-Kreislauf-Gesundheit, u.a. durch Senkung des Blutdrucks
  • Einfluss auf Hautgesundheit, Hautalterung und Wundheilung
  • Einfluss auf die Immunzellaktivität
  • Beteiligung am Wasserhaushalt
  • Verringerung von Fettverbrennung und Förderung von Proteinsynthese
  • Cholesterinsenkung
  • Hemmung des Appetithormons Ghrelin
  • Stabilisierung des Blutzuckers durch verbesserte Insulinsensitivität
  • Einfluss auf den Kohlenhydratstoffwechsel

Hormonelles Ungleichgewicht im Östrogenhaushalt

Im Östrogenhaushalt kann es sowohl zu einer Östrogendominanz als auch einem Östrogenmangel kommen.

Eine Östrogendominanz entsteht durch eine Verschiebung im Östrogen-Progesteron-Gleichgewicht zugunsten von Östrogen, d.h. der Quotient wird kleiner als 100. Bei einem Östrogenmangel ist der Absolutwert von Östrogen erniedrigt.

Direkte Östrogendominanz

Hier ist der absolute Östrogenspiegel zu hoch – etwa durch:

  • Zu viel Fettgewebe (höhere Aromataseaktivität)
  • Umwelteinflüsse wie Xenoöstrogene aus Plastik, Kosmetik, Nahrung
  • verlangsamter Abbau oder Störung im Östrogenrecycling (siehe Östrobolom)
  • synthetische Hormone, z.B. aus der Antibabypille

Indirekte Östrogendominanz

Der Östrogenspiegel ist normal oder niedrig, aber Progesteron ist noch niedriger, was das Verhältnis verschiebt.

Wichtig: Eine Östrogendominanz kann auch mit einem Östrogenmangel einhergehen!

Mögliche Ursachen für eine indirekte Östrogendominanz:

  • Stress
  • Alkoholmissbrauch, Nikotinmissbrauch
  • Nährstoffmangel

Östrogenmangel

Beim Östrogenmangel bildet der Körper nicht ausreichend Östrogen, der Östrogenspiegel ist also niedriger als normal. 


Wichtig: Ein Östrogenmangel kann dennoch zu einer Östrogendominanz führen, wenn gleichzeitig auch der Progesteronwert zu niedrig ist.


Mögliche Ursachen für Östrogenmangel können sein:

  • Unter- oder Mangelernährung
  • Exzessiver Sport
  • Antibabypille
  • Physiologisch Wechseljahre und Postmenopause, nach Schwangerschaft
  • Fehlende Eierstöcke oder Funktionsstörungen


Der Einfluss des Darms: Das Östrobolom

Das Östrobolom bezeichnet bestimmte Darmbakterien, die am Recycling von Östrogenen beteiligt sind. Bei Dysbiose (z. B. nach Antibiotika, Stress, schlechter Ernährung) kann es zu einem hormonellem Ungleichgewicht kommen. Liegen zu viele der Östrogen-recycelnden Mikroorganismen vor, so kann eine Östrogendominanz entstehen, sind die Östrogen-recycelnden Mikroorganismen zu gering, kann ein Östrogenmangel unterstützt werden.

Tipp: Probiotika und Synbiotika fördern eine gesunde Darmflora und damit den Östrogenhaushalt. Besonders bei Frauen* in der Postmenopause hat man festgestellt, dass Probiotika zusätzlich die Aktivierung von Phytoöstrogenen aus der Nahrung fördern und so zu einem gesunden Östrogenhaushalt beitragen [1].

Wie du deine Darmgesundheit unterstützen kannst, kannst du hier nachlesen.

Gefahren durch Xenoöstrogene

Xenoöstrogene sind künstliche Substanzen, die im Körper östrogenähnlich wirken und das hormonelle Gleichgewicht stören. Sie gehören zu den endokrinen Disruptoren. Bekannte Xenoöstrogene sind z.B. Weichmacher wie Bisphenol A und Phthalate. Häufige Quellen:

  • Plastikprodukte, Konservendosen

  • Kosmetika, Putzmittel, Textilien

  • Pestizid-Rückstände

Xenoöstrogene sind problematisch, da sie in vielen Dingen des täglichen Lebens vorkommen und wir so zu große Mengen zu uns nehmen durch Hautkontakt, Einatmen und Nahrungsaufnahme.

Tipp: Wie kannst du Xenoöstrogene und endokrine Disruptoren verringern? Lies hier nach.

 

Fazit: Das Gleichgewicht zählt

Östrogen ist essentiell für zahlreiche Körperfunktionen. Sowohl ein Mangel als auch ein Übermaß – insbesondere im Verhältnis zu Progesteron – können zu Beschwerden führen. Ein gesunder Lebensstil, ein ausgewogenes Mikrobiom und die Vermeidung hormonaktiver Substanzen tragen entscheidend zur hormonellen Balance bei.

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