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Haarausfall bei Frauen - Ursache: männliche Hormone

Für Haarausfall bei Frauen können Androgene die Ursache sein. Denn Androgene beeinflussen das Haarwachstum auch im weiblichen Körper. Ein Überschuss kann Haarausfall und Bartwuchs zur Folge haben.

In diesem Artikel lernst du...

...die verschiedenen Haartypen kennen

...wie Haarwachstum vom Androgengehalt abhängt

...wie es zu Androgenüberschuss kommen kann

...was du bei Androgenüberschuss tun kannst

 

 Androgene & Haare

Androgene sind nicht nur Hormone, die für Männer von großer Bedeutung sind. Auch bei Frauen spielen sie eine bedeutende Rolle im Körper. 

Test0steron gehört zur Gruppe der Androgene und ist aus dieser Gruppe der bekannteste Vertreter. Androgene sind im männlichen und weiblichen Körper Voraussetzung für die Entwicklung und Differenzierung unserer sekundären Geschlechtsmerkmale und -organe und für die Fortpflanzung unabdingbar.

Die Talgdrüsen und auch einige unserer Haarfollikel sind androgenabhängig. In diesem Blogpost dreht sich erstmal alles um Haare & Androgene.

Haartypen

Bei Haaren gibt es drei verschiedene Typen. Lanugo-, Vellus- und Terminalhaare. In Bezug auf Androgene sind die letzten beiden Typen von besonderer Bedeutung. 

Lanugohaare spielen bei der Geburt eine Rolle und sind kurz, weich und ungefärbt.

Vellushaare: feine, wenig pigmentierte Haare, die am ganzen Körper zu finden sind und eher weniger auffallen. Diese werden auch Woll- oder Flaumhaar genannt. 

Terminalbehaarung: sichtbarere Haare, die pigmentierter, gröber und dicker sind. Wie ausgeprägt die Behaarung ist, hängt von genetischen und auch hormonellen Faktoren ab. Aber auch Krankheiten oder Medikamente können das Terminalhaar beeinflussen. 

haartypen androgenabhängig

Wie die Behaarung der einzelnen Person aussieht, ist genetisch und hormonell bedingt.

Klar ist jedoch, dass sich im Laufe unseres Lebens einige der Vellushaare zu Terminalhaaren entwickeln und vice versa. Besonders während der Pubertät entwickelt sich ein großer Teil der feineren Härchen zu den dickeren Terminalhaaren um. Bei Männern sind das ca. 90 % und bei Frauen bis zu 35 %. 

Im Hinblick auf die Kopfbehaarung kann das genau anders herum ablaufen. Die dickeren Haare können sich zu den feineren Vellushaaren entwickeln oder sogar gänzlich verschwinden. Dann spricht man vom anlagenbedingten Haarausfall oder androgenetischer Alopezie. 

Welche Haare sind nun androgenabhängig und welche nicht?

Hier gibt es drei Gruppen: nichtandrogenabhängig, von niedrigen Androgenkonzentrationen abhängig und androgenabhängig.

haarwachstum hormonabhängig

 

  • Nichtandrogenabhängige Haare:

Augenbrauen, Wimpern, die Behaarung der Unterarme und Unterschenkel und die unteren Partien des Haupthaars. Bei all diesen Haaren handelt es sich übrigens um Terminalhaare, die den Eindruck der Behaarung erwecken. 

  • Haare, die nur von relativ niedrigen Androgenkonzentrationen abhängig sind:

die Achselbehaarung, die untere Schambehaarung und ein Teil der Kopfbehaarung (Temporal- und Scheitellappen, also quasi die mittlere Partie des behaarten Kopfes). Interessant ist hier, dass die Scham- und Achselbehaarung sich durch den Androgeneinfluss von den feineren Vellushaaren in die dickeren Terminalhaare umwandelt. Wohingegen dieser dickere Haartyp, der auch im Bereich der Stirn-Haar-Grenze auftritt, in der Pubertät unter Androgeneinfluss in den dünneren Vellushaartyp umgewandelt wird.
Also Scham- und Achselhaar entwickeln sich von dünnem zu dickem Haar und auf dem Kopf genau andersherum. So möchte man das doch gern haben…. Oder nicht ?!

  • Zuletzt gibt es noch die androgenabhängigen Haare:
diese hängen von höheren Androgenkonzentrationen ab. Das heißt, dass dieser Typ Haar physiologischerweise beim Mann auftritt und bei Frauen nur dann, wenn eine Störung im Androgenhaushalt vorliegt. Typisch dafür sind Bartwuchs, Haarwachstum an Ohren- und Nasenöffnungen, Haare am Rücken, zwischen und über den Brüsten und über dem Schambein bis hin zum Bauchnabel. Durch die höheren Androgenkonzentrationen werden aus den feinen dünneren Haaren übrigens dickere, dunklere Haare, also vom Vellushaar zum Terminalhaar. 

Auch hier kommt es interessanterweise wieder zu einem gegenteiligen Effekt, wenn man die Haare auf dem Kopf betrachtet. Im Temporal- und Scheitelbereich (die mittlere Partie des behaarten Kopfes) werden durch hohe Androgenkonzentrationen aus den dickeren Terminalhaaren dünnere Vellushaare.

Die Ursache für Haarausfall bei den Frauen* ist also nicht selten ein Androgenüberschuss.

kopfhaare hormonabhängig

 

Wie bereits beschrieben, sind Männer vom androgenabhängigen Haarwachstum stärker betroffen, da sie höhere Mengen der männlichen Hormone besitzen. Aber auch bei Frauen können infolge von zu hohen Androgenkonzentrationen Haare an unerwünschten Stellen sprießen. 

Oft ist eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit der Haarfollikel auf Androgene oder der sinkende Östrogenspiegel während der Wechseljahre der Grund für den vermehrten Haarwachstum/-verlust. 

Ein weiterer Grund kann aber das Absetzen der Pille sein, welches erhöhte Testosteronkonzentrationen mit sich ziehen kann. Dieser Effekt heißt „Androgen-Rebound-Effekt“, auf welchen wir in unserem Artikel zu Haarausfall und Pickel nach Absetzen der Pille genauer eingehen. 

Androgene als Ursache für Haarausfall bei Frauen - was tun?

Auch wenn es sich beim vermehrten Haarwuchs bzw. Haarausfall lediglich um eine Äußerlichkeit handelt, ist der Leidensdruck bei den Betroffenen häufig sehr groß. Dauerhafte Haarentfernungen können schmerzhaft und kostspielig sein. 

Bezogen auf die Testosteronkonzentrationen ist es aber möglich auf einige Dinge zu achten. 

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Zum Nachlesen

Referenzen

Freimut A.Leidenberger (2014). Klinische Endokrinologie für Frauenärzte. Springer Verlag, 5. Auflage 
Spritzer PM, Barone CR, Oliveira FB. Hirsutism in Polycystic Ovary Syndrome: Pathophysiology and Management. Curr Pharm Des. 2016;22(36):5603-5613.
https://www.endokrinologie.net/krankheiten-hirsutismus.php#:~:text=Hirsutismus%20wird%20definiert%20als%20eine,mild%20bis%20sehr%20ausgepr%C3%A4gt%20reichen. Stand 07.07.2021
https://www.haarerkrankungen.de/grundlagen/haaraufbau.htm Stand 07.07.2021

Foto Nina Schmidt
Nina Schmidt

Hormoncoachin, B.Sc. Biotechnologie, B.Sc. Wirtschaftschemie

Unsere Autorin

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Wenn wir von „Frauen” sprechen, meinen wir damit alle, die sich als Frau fühlen und/oder biologisch gesehen weibliche Geschlechtsorgane aufweisen. Die Basis unserer Arbeit sind jedoch die Sexualhormone, die im menschlichen Körper zirkulieren, wenn eine Gebärmutter und/oder Eierstöcke vorhanden. sind. Es kann also sein, dass unsere Artikel und Produkte nicht auf dich zutreffen, obwohl du dich als Frau definierst. Uns ist auch bewusst, dass sich nicht jede Person mit weiblichen Geschlechtsorganen als Frau identifiziert. Auch jene Personen, die sich nicht als weiblich identifizieren (wie Transgender, Intersexuelle und nicht-binäre Menschen) wollen wir mit unseren informativen Beiträgen ansprechen und keineswegs ausschließen. Wir wählen so oft es geht eine genderneutrale Formulierung in unseren Beiträgen und bilden uns stetig weiter. Wende dich also gern an uns, wenn du konstruktive Hinweise für inklusive Sprache für uns hast!