Inhalt:
Zeigt der Mittelschmerz die fruchtbare Phase an?
Welche Symptome hat der Eisprung?
Welche Ursachen hat der Mittelschmerz?
Was kann ich gegen den Mittelschmerz tun?
Ein Schmerz, der nur so mittel doll weh tut. Ein Schmerz, der in der Mitte des Körpers auftritt. Oder was ist nun die richtige Antwort auf die Frage “Was ist denn der Mittelschmerz eigentlich?”?
Der Eisprung und seine Symptome: Was ist der Mittelschmerz?
Der sogenannte Mittelschmerz ist ein Schmerz, der um den Zeitpunkt des Eisprungs im Menstruationszyklus auftritt. Da man diesen Zeitpunkt oftmals fälschlich als die Hälfte des Zyklus bezeichnet, hat dieser Ovulationsschmerz den Namen MIttelschmerz - Mitte des Zyklus - bekommen. Begrifflichkeit hin oder her - der Ovulationsschmerz wird tatsächlich von etwa 40% der Menstruierenden regelmäßig wahrgenommen.
Ist es bei einer Person ein leichtes Ziehen, kann es sich bei anderen als krampfartiger oder stechender Schmerz im Unterleib bemerkbar machen. Bei einigen nur wenige Stunden, bei anderen mehrere Tage. Meistens tritt dieser Schmerz auf der Körperseite des sich entwickelnden Follikels auf. Aber auch Rückenschmerzen, Gliederschmerzen, ein angespanntes Gefühl im Becken, ein Druckgefühl im Unterleib oder sogar Kopfschmerzen oder Hitzewallungen können den Sprung der Eizelle anzeigen.
Ob der Schmerz wahrgenommen wird, ist dabei von Person zu Person unterschiedlich und macht keine Aussage über deinen Gesundheitszustand. Auch kann der Mittelschmerz von Zyklus zu Zyklus anders empfunden werden.
Zeigt der Mittelschmerz die fruchtbare Phase an?
Wenn du deinen Zyklus genau beobachtest und andere Fruchtbarkeitszeichen wie die Konsistenz des Vaginalschleims oder deine Körpertemperatur miteinbeziehst, dann gibt dir der Mittelschmerz eine gute Idee, wann du dich in der fruchtbaren Zeit befindest und sich eine reife Eizelle auf dem Weg zur Gebärmutter befindet.
Der Ovulationsschmerz tritt dann auf, wenn die Konzentration an LH im Körper am höchsten ist. Dadurch steigt auch das Östrogen steil an und die Eizelle springt. Interessant ist das für Frauen* mit Kinderwunsch. Denn jetzt ist die beste Zeit für eine Befruchtung. Wenn du eher nicht schwanger werden magst, musst du beachten, dass die Spermien einige Tage in der Gebärmutter überleben können und es so zu einer Befruchtung kommen kann, wenn du in den Tagen bevor der Eisprung stattfindet ungeschützten Geschlechtsverkehr hattest.
Welche Symptome hat der Eisprung?
Anhand der Beobachtung der Fruchtbarkeitszeichen kannst du deinen Eisprung erkennen. Direkt um den Eisprung ist der Schleim zwischen den Fingern spinnbar, d.h. er zieht Fäden. Am besten nimmst du dafür etwas Vaginalsekret zwischen Daumen und Zeigefinger und klappst du Finger vorsichtig auf und zu. Ist dir das unangenehm, kannst du das Sekret auch mit einem Stück Toilettenpapier aufnehmen.
Deine Basaltemperatur wird durch den Eisprung um 0,2 - 0,6°C ansteigen. Bei einigen Personen fällt die Temperatur durch die hohen Östrogenwerte auch kurz vor dem Eisprung noch mal etwas ab.
Der Muttermund ist zum Zeitpunkt des Eisprungs weich und geöffnet.
Wenn du einen Kinderwunsch hast und den besten Zeitpunkt für eine Befruchtung abschätzen möchtest, kannst du den Eisprungs sehr sicher mit LH-Teststreifen (Luteinisierendes Hormon) bestimmen. Diese werden in den Urin getaucht und schlagen ab einer bestimmten LH-Konzentration etwa 24-36 Stunden vor dem Eisprung an.
Die Beobachtung der Fruchtbarkeitszeichen und Messen der LH-Konzentration ist übrigens keine sehr sichere Methode zur Empfängnisverhütung, da das fruchtbare Fenster bereits etwa 5 Tage vor dem Eisprung beginnt. So lange sind Spermien in der Gebärmutter lebensfähig.
Ein etwas unspezifisches Anzeichen für den Eisprung kann übrigens auch größere Lust auf Sex sein.
Woher kommt der Mittelschmerz?
Was genau die Ursache des Mittelschmerzes ist, darüber herrscht keine abschließende Einigkeit. Fakt ist, dass dieses Phänomen schon seit über einem Jahrhundert in gynäkologischen Fachzeitschriften beschrieben und untersucht wird. Als mögliche Ursachen werden Spannungen im Eileiter diskutiert, die beim schnellen Wachstum des Follikels entstehen oder das Platzen des Follikels wenn der Eisprung stattfindet, welches mit großem Druck einhergeht. Mit der modernen Forschung sind die Prostaglandine in den Fokus gerückt, die durch den Eisprung getriggert werden und Entzündungsschmerzen verursachen können. Letztendlich hat aber auch die starke Veränderung der Konzentration der Sexualhormone verschiedene Auswirkungen auf den Körper, so dass je nach Sensibilität auf Hormonschwankungen die Mittelschmerz-Beschwerden auftreten können.
Was kann ich gegen den Mittelschmerz tun?
Der Ovulationsschmerz ist nichts besorgniserregendes und sollte genauso schnell wieder gehen, wie er gekommen ist. Solltest du diese Phase aber als unangenehm schmerzhaft empfinden oder es mit Unwohlsein verbunden sein, empfehlen wir dir alles, was schmerz- und krampflindernde Wirkung hat.
Hier kann die Wärmflasche oder ein warmes Bad schon gute Dienste tun. Auch entkrampfende Tees mit Rosmarin oder Schafgarbe oder entzündungslindernden Inhaltsstoffen wie Ingwer oder Kurkuma wären in dieser Zeit das Getränk deiner Wahl. Wenn du unter Periodenschmerzen leidest, hast du vielleicht schon eine gute Idee, was dir alles helfen kann.
Sollte der Schmerz außergewöhnlich stark sein oder sehr lang anhalten, scheue dich nicht ärztlichen Rat einzuholen.